Warum und der Beginn

Der Wunsch, einmal mit einem WOMO einfach irgendwohin zu fahren, ist in uns schon sehr lange da.
In den unterschiedlichsten Situationen mal aufgetreten, verblasst und wiedergekommen.

Der wirklich erste Gedanke zu genau UNSEREM WOMO kam uns bei den beiden Senioren aus Kassel, die wir im April 2016 auf Sardinien trafen und festigte sich im August 2017, als wir in der Nähe von Trondheim ein älteres Paar aus Thüringen trafen, das genauso lebte, wie wir uns das heute vorstellen.

ERGO:
Wenn uns die Reiserei mit Zelt und den Motorrädern zu mühseelig wird, dann soll es ein WOMO sein.
Bei diesen ultraschönen Messemodellen mit allem Schnick-Schnack können wir nicht so recht was persönliches finden.
Und die meisten taugen nur für Strassen und befestigte Zeltplätze, wo hunderte nebeneinander stehen.
Nichts für UNS!
Also muss es ein Selbstausbau sein, der eben NICHT von der Stange kommt, nach unseren eigenen Vorstellungen, einfach praktisch und ohne Schickimicki.
Und man fängt besser damit an, BEVOR man 60+ ist und selber nicht mehr das Eine oder Andere machen kann.
Ich persönlich mag es ja nicht besonders, wenn ich jemand fragen muss, für eine Sache, die ich selber kann.

Die Basis ist das Wichtigste.
Da spielen Wünsche an das Fahrzeug und Markt-Angebot genauso einen Rolle, genau wie das Budget.
Transporter/Kastenwagen sind sehr beliebt in der Selbstausbauergemeinschaft.
Am beliebtesten sind die 3,5Tonner wie Ducato, Crafter und Sprinter e.t.c. …
Hier würden sich bereits die ersten Geister scheiden, aber jeder soll so machen, wie er denkt.
Ich mag es lieber etwas grösser, mit mehr Reserven in Allem, wie Zuladung, Stabilität aber auch Flexibilität und Robustheit.
Es gibt wohl kaum etwas zuverlässigeres, als ein Fahrzeug mit bewährtem LKW-Dieselmotor.
Gewissermassen unkaputtbar und im E-Fall leicht reparierbar überall an der Strasse.
Und 3,5Tonnen sollten wirklich nicht die Grenze sein!
Für lange Strecken wäre ein Automatikgetriebe mit Tempomat von Vorteil, reichlich Ladekapazität und angenehme Sitze wichtig.
Für jenseits der Strasse sind Bodenfreiheit, kurze Überhänge und Traktion unabdingbar.
Eine Mischung aus Robustheit, Platzangebot und Fahr-Komfort, DAS wärs.

03/2020
Die Wahl fällt auf einen MB Vario 816 D-bluetec4, Laufzeitmässig ausrangiert bei den Berliner Wasserwerken.
Nach einer Odyssee hat er bei einem syrischen Händler in Nürnberg Platz gefunden und von dort haben wir ihn in die Schweiz geholt.
Angeboten für 12.500.-€
Gekauft real für 9000.-€
zzgl. Zoll, MWst und Gebühren 4280.00CHF
Die Verzollung war schmerzlich, da es nach dem Momentangewicht 5,6Tonnen ging und da war das FZ sehr hoch, da noch ein 400V-Diesel-Generator und diverse Werkstattausrüstungen verbaut waren.
Viel Geld, für Zeug, dass wir nicht brauchen.
EGAL! Jetzt hatten wir das Auto endlich hier.
Warum solche Umstände?
Ganz einfach, eine solche FZ-Konfiguration(Motor-Getriebe-Tonnage-Grösse) bekommt man hier in CH nahezu nicht.
Der Markt hier ist einfach zu dünn für solche speziellen Fahrzeuge.

Hier ist Tadaaaaa – „BRUMMI“!

MERCEDES-BENZ VARIO 816 D Baujahr 07/2006
156 PS aus 4 Zylindern, 4,3Liter mit BlueTec4-AdBlue-Abgasnachbehandlung und Allison1000 Automatik mit Retarder
Ausgelesen via Chip originale 303.425km

Und er soll „BRUMMI“ heissen, etwas Besseres ist uns noch nicht eingefallen.
Wer mal in der Werksausstattung mitgefahren ist, weiss warum.
Bei der Überführung von Nürnberg nach Hause in die Schweiz wär ich am liebsten gleich unendlich weitergefahren, ich liebe dieses kraftvolle, aber gemütliche Grummeln solcher LKW-Dieselmaschinen.

Viel Arbeit wartet auf uns, aber wir haben Zeit.
Das ist unser wichtigster Faktor. Wir machen das nur einmal, aber richtig.
Zuerst ist das Entkernen wichtig.
Für die Werkstattausrüstung und das Notstromaggregat hat Brigitte schnell auf Facebook einen Interessenten gefunden, der mir sehr geholfen hat, die Maschine und das Zubehör auszubauen.
Dann war die Frage nach einem dauerhaften Standplatz, wo man die entsprechenden Arbeiten am Fahrzeug machen kann.
Vorrübergehend konnte Brummi auf einer Wiese bei uns in Hagenbuch stehen, bis wir den perfekten Platz zum Arbeiten gefunden haben.

04/2020
Corona hat uns im Griff, aber Brummi ist sauber in der Beziehung 😉 .
Die alte Werkstattausrüstung… insgesamt knapp 2,5Tonnen Regale, Elektroinstallation, Zusatztank, Umformer, festeingebaute Hubmittel und eben jenes Dieselaggregat…
Was bin ich froh, dass mir der Jan das alles abgenommen hat.

08/2020
DEN Platz gefunden!
Brummi starten und hinfahren… NIX DA !! F***!!!
Zwei! Lämpli leuchten noch kläglich und nicht einmal „Klick“. Batterietod.
Also fix zum Landi nach Matzingen und zwei 110Ah Starterbatterien gekauft.
Schlüssel zeigen … Läuft, …na also!
Hier in der ehemaligen Tiefgarage der Swisscom haben wir ideale Bedingungen.
Erreichbarkeit, Sicherheit, Standplatzgösse, Deckenhöhe, Stromanschluss, 10bar-Luftdruckringleitung, Waschmöglichkeit und Toilette, … alles vorhanden.
Tankstelle und diverse Werkstätten (Karosserie und Autoglas) mit Hebebühnen, alles auf dem Gelände. Wenn das nicht perfekt ist…
Das kostet zwar ein gutes Sümmchen im Monat, aber es ist nicht für ewig und ich kann mir keinen besseren Platz wünschen, um solch ein Projekt zu verwirklichen.

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